logopädische Therapie

 

In der Logopädie wird in 4 großen Störungsbildern unterschieden.

 

  1. Schlucktherapie
    Wenn man nicht schlucken kann, verhindert es die Nahrungsaufnahme und stellt damit eine sehr erhebliche Beeinträchtigung unserer Lebensqualität dar.
    Die Muskeln, die wir auch beim Sprechen einsetzen, ermöglichen uns auch das Schlucken. In etwa 2000 mal schluckt der Mensch am Tag, ganz unbewusst.
    Sich nun zu verschlucken kann tödlich enden. Bei neurologisch bedingten Störungen, etwa nach einem Schädel-Hirn-Trauma, einem Schlaganfall oder einem Hirntumor übernehmen Logopäd*Innen die tragende Rolle bei einer Schlucktherapie.
  2. Stimmtherapie
    Die Stimme ist ein wichtiges Merkmal eines jeden Individuums. An ihr können wir uns, mit ihrem Wirken auf andere Mitmenschen, erkennen. Viele Menschen erwerben mit der Stimme ihren Lebensunterhalt oder einen Teil davon und einige - insbesondere Sänger - sogar Ruhm. In den meisten Fällen wird die Stimme in Sprechberufen genutzt - weniger glamourös vielleicht, aber mindestens genauso wichtig!
    Treten Störungen und Probleme auf, hilft die gezielte Behandlung bei Logopäd*Innen, den Beruf und das tägliche Leben ohne Beeinträchtigungen weiter ausführen zu können.
    Stimmprobleme haben darüber hinaus auch schon viele Kinder. Sowie Patienten mit Kehlkopfkrebs, bei denen nach einer Operation an einer "neuen" Stimmgebung gearbeitet wird.
  3. Sprechtherapie
    Das Sprechen ist eine Ausführung der Sprache. Die uns in der Gesamtheit zur Verfügung stehenden Worte müssen geformt, das heißt genau artikuliert werden. 120 verschiedene Muskelgruppen werden dabei allein miteinander koordiniert und verwendet. Auch hier können Störungen und Probleme mit dem Sprechen auftreten.
    Die bekanntesten Sprechstörungen sind das Lispeln und das Stottern. Ist das Sprechtempo viel zu hoch, sagt man dazu Poltern, eine Redefluss-Störung, die bezeichnenderweise in der Umgangssprache Einzug gehalten hat. Unflüssiges und/oder ungenaues Sprechen kann schnell in einen immer wiederkehrenden Teufelskreis aus Hänseleien, Mobbing, Unsicherheiten und der damit verbunden Sprechangst führen.
    Logopädie hilft dabei, zum flüssigen und sauberen Sprechen zurückzufinden. Auch die eigene Selbstachtung wieder zu erlangen und nicht von der Sprechkompetenz abhängig zu machen.
    Leider können auch Multiple Sklerose-Patienten oder weitere neurodegenerative Erkrankungen von Sprechstörungen betroffen sein. Sie erhalten Hilfe beim Zurückgewinnen oder Erhalten der Kommunikationsfähigkeit, die für uns alle so wichtig ist.
  4. Sprachtherapie
    Die Sprache entsteht im Kopf. Sprache die uns zur Verfügung steht, sind Worte die wir über unser Gehör aufgenommen haben und über eine vordefinierte Art und Weise zusammenfügen.
    Wenn diese Fähigkeit gestört ist, ist uns eine Kommunikation und Verständigung nur noch schwer möglich, oder kann sogar völlig unmöglich werden. Auf Kinder mit einer verzögerten und späten Sprachentwicklung kann das zutreffen.
    Aber auch Menschen jeden Alters können nach einem Schlaganfall eine sogenannte Aphasie (erworbener Sprachverlust) erleiden und nun Wortfindungsstörungen haben. Sie müssen neu erlernen, was sie seit ihrer Kindheit schon beherrscht haben - ihre Sprache.
    Logopäd*Innen helfen allen Betroffenen, ihre Sprache zu finden und wiederzuerlangen.